Sind die Farben bei den Bildern von Astrofotografen «echt»?

Bild: NASA, ESA, Hubble, HLA; Überarbeitung und Bildrechte: Robert Eder

Die meisten Astrofotografen arbeiten nicht mit einer «Farbkamera». Die Sensoren der Kamera erzeugen lediglich Graustufenbilder. Diese werden aber mit unterschiedlichen Filtern aufgenommen, zum Beispiel mit einem Filterrad wie im Bild links. Am oberen Bildrand ist der Sensor der Kamera sichtbar.
Bild links: ZWO SW Astrokamera ASI183GT gekühlt mit integriertem 5pos Filterrad




Aus diesen drei Bildern kann nun ein Farbbild des Orionnebels erstellt werden.




Bild: Chuck Ayoub; Wikimedia


Aufnahmen mit Schmalbandfiltern ermöglichen so eine farbliche Darstellung der chemischen Zusammensetzung der Wolke.
Im Bild unten ist der leuchtende Wasserstoff rot, Sauerstoff Blau und Schwefel grün dargestellt. Solche Bilder haben einen hohen Informationsgehalt, entsprechen aber nicht mehr demjenigen Bild, das ein fiktiver Astronaut vom Objekt haben würde.


Das Bild im Zentrum ist aus Graustufenbildern von ultravioletter, sichtbarer (visuell) und infraroter Strahlung zusammengesetzt.

Durch diese Farbdarstellung lassen sich wichtige Details der Spiralgalaxie hervorheben.
Im Röntgenstrahlenbild (X-Ray, violett) erkennt man deutlich den eingebetteten Pulsar, einen schnell rotierenden Neutronenstern.

Bild: NASA, ESA
30 November 2023 © A. Stöckli