Bild: NASA/JPL-Caltech/M. Seibert (Carnegie Institution for Science)/K. Hoadley (Caltech)/GALEX Team
Siehe auch www.nasa.gov

Der Stern TYC 2597-735-1 ist von einem Ring aus Wasserstoff umgeben, welcher in ultraviolettem Licht strahlt. 16 Jahre lang gelang es den Astronomen nicht, die Entstehung des Rings zu erklären. Die Eigenschaften dieses Rings passten einfach zu keinem bekannten kosmischen Objekt.

Das Bild links ist ein Falschfarbenbild:
Blau: Ultraviolett 135 – 175 nm
Gelb: Ultraviolett 175 -280 nm
Rot: H-Alphalinie von Wasserstoff, 656 nm

Astronomen gehen heute davon aus, dass der Nebel vor etwa 2’000 Jahren durch die Verschmelzung zweier Sterne eines Doppelsternsystems entstanden ist.

Soche Verschmelzungsprozesse kommen in der Milchstrasse etwa zweimal pro Jahr vor.

Animation: Wikimedia

Wenn gegen Ende des Sternenlebens der massenreichere Stern des Doppelsternsystems sich zu einem Roten Riesen aufbläht, wird der massenärmere Stern durch die Bewegung durch die Hülle des Roten Riesen abgebremst.
Er bewegt sich deshalb auf einer spiralförmigen Bahn nach innen, bis er mit dem massenreicheren Stern kollidiert und verschmilzt.

Bild: NASA/CXC/M.Weiss

Bei der Kollision der beiden Sterne wird Energie frei und dadurch wird auch Materie in den Raum geschleudert. Die beiden Materiekegel breiten sich längs einer Achse aus, welche senkrecht auf der Akkretionsscheibe steht.

Bild: Dr. Mark Seibert, NASA’s Galaxy Evolution Explorer

Der vermeintliche Ringnebel besteht eigentlich aus zwei leuchtenden Kegeln, die sich vom vereinigten Doppelstern weg bewegen. Die Basis des einen Kegels bewegt sich fast direkt auf die Erde zu, während sich der andere fast direkt von ihr wegbewegt.

Der Ausfluss der Materie reisst die interstellare Materie mit sich und erzeugt eine Stosswelle. Diese Stosswelle regt die Wasserstoffatome zum Leuchten im ultravioletten Licht an, welches aber für das menschliche Auge nicht sichtbar ist.

Bilder: Dr. Mark Seibert, NASA’s Galaxy Evolution Explorer

Die physikalischen Hintergründe solcher Fragestellungen werden im → Lehrgang Astronomie, Astrophysik und Kosmologie an der Volkhochschule Zürich ausführlich besprochen.

12 März 2024  © A. Stöckli